Am Freitag, dem 3. Mai fand im ForumKloster eine würdevolle Gedenkveranstaltung zu den Todesmärschen der Juden in das KZ Mauthausen statt, welche zum Teil auch durch Gleisdorf verliefen.

Neben Beiträgen von erfahrenen Rednerinnen und Rednern konnten auch eine vierte Klasse der Mittelschule Gleisdorf und die Klassen 4B, 4C und 4F des BG/BRG Gleisdorf Beiträge zu dieser Veranstaltung leisten. Die Klasse der Mittelschule legte in einer kurzen Rede den Fokus auf die Familie Posch, welche damals mehreren Juden den sicheren Tod ersparte. Die SchülerInnen der 4F beschäftigten sich vor allem mit HateSpeech im Netz, wohingegen die 4C Influencer ins Rampenlicht stellte, welche heutzutage armen Menschen mit Spenden durch SocialMedia helfen. Die 4B bildete mit einer bewegenden Ansprache über ihre Wünsche an die Gesellschaft den Abschluss der Veranstaltung.

Michael Hausmann 4C und Mag.a Elisabeth Kendlbacher

 

Text der 4B zum Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus:

Mai 1945, die Befreiung von 40.000 Juden aus dem KZ Mauthausen. Juden, welche jede Woche, jeden Tag und jede Sekunde ihrer Zeit in diesem KZ um ihr Überleben gekämpft haben und deren Menschenwürde ohne jegliche Rücksicht unterdrückt wurde. In vielen Momenten, vor allem während der Todesmärsche muss es unglaublich schwer gewesen sein, einen Fuß vor den anderen zu setzen und nicht in die Knie zu gehen, um eine kurze Pause zu machen.

Gab man auf? Getötet.

Fiel man nieder? Erschossen.

Konnte man nicht mehr weitergehen? Erschlagen.

Und trotz all dieser schlimmen Dinge haben manche überlebt. Aber was ging ihnen dabei durch den Kopf? Welche Wünsche hatten sie? Woran hielten sie sich fest, als sie gefangen waren? Genau diese Frage haben wir uns gestellt. Wünschen wir uns heutzutage nicht vielleicht auch dieselben Dinge wie das jüdische Volk damals oder alle Verfolgten unter dem NS-Regime? Wir haben unsere Wünsche gesammelt, vermutlich sind es die gleichen, wie sie damals die Verfolgten auch hatten:

Ich wünsche mir Gerechtigkeit für jede einzelne Person, egal welche Lebenssituation sie hat.

Ich wünsche mir Freundschaft, denn Freunde unterstützen in schwierigen Situationen.

Ich wünsche mir Einigkeit, weil wir gemeinsam so viel erreichen können. 

Ich wünsche mir Frieden überall auf der Welt, da Krieg nur Leid bringt.

Ich wünsche mir Liebe, weil wahre Liebe alle Fehler verzeiht und stärker als Hass und Streit ist.  

Ich wünsche mir Mitgefühl, weil es damals wie heute viele Menschen gibt, die sowohl seelisch als auch körperlich Unterstützung brauchen.

Ich wünsche mir Respekt für alle, weil Menschen, die nicht der Norm entsprechen, schon immer und leider auch heute noch diskriminiert werden.

Ich wünsche mir Unabhängigkeit, besonders für all jene Menschen, die unter Gewalt leiden und kein eigenes, freies Leben führen können.

Ich wünsche mir Hoffnung, weil sich Dinge immer zum Besseren entwickeln können.

Ich wünsche mir Akzeptanz für jeden, damit jeder so sein kann, wie er will. 

Ich wünsche mir Geborgenheit, weil viele Menschen damals keine hatten und heute noch immer danach suchen.

Ich wünsche mir Zusammenhalt, weil man zusammen alles schaffen kann. 

Ich wünsche mir Gleichberechtigung für jede Person, damit alle die gleichen Chancen im Leben haben. 

Ich wünsche mir Wohlstand, damit alle Menschen zumindest ihre Grundbedürfnisse decken können. 

Ich wünsche mit Toleranz, damit alle Menschen friedlich zusammenleben können.

Ich wünsche mir Unterstützung, damit jeder Mensch die Hilfe bekommt, die er benötigt.  

Ich wünsche mir Freiheit, weil jeder das Recht hat, sein Leben selbst zu gestalten.

Die Menschenwürde ist unantastbar – wir alle sollten sie bewahren.

Melanie Scholz für die 4B


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